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Keplers Mondrätsel

Beschreibung des Bildes
Betrachtet man Sonne und Mond direkt (links), scheinen sie etwa gleich groß zu sein. Im Lochkamerabild (rechts) hingegen erscheint die Sonne vergrößert, während der aus dem verdeckten Teil der Sonne abgeleitete Monddurchmesser verkleinert dargestellt wird.

Im 16. Jahrhundert war es in der europäischen Astronomie gängige Praxis, die Größen von Sonne und Mond mithilfe einer Lochkamera zu bestimmen. Doch die Berechnung des Monddurchmessers anhand des konkaven Randsegments der teilweise verdeckten Sonne lieferte rätselhafte Ergebnisse – ein Problem, das ungelöst blieb, solange keine präzise Theorie der Lochkamera existierte, die den Einfluss der Lochblende korrekt berücksichtigte. Auf diese Unstimmigkeiten aufmerksam geworden, führte der junge Johannes Kepler am 10. Juli 1600 in Graz Messungen während einer Sonnenfinsternis durch. Kurz darauf entwickelte er eine umfassende Theorie der Lochkamera, die bis heute gültig ist.

Beschreibung des Bildes
Der junge Kepler (1571-1630) in Graz, Medaillon, 1597 (aus Ehtreiber et al. 1994, S. 23).

Zur Geschichte des Mondrätsels